Du vergleichst dich ständig mit anderen?
SIE macht es einfach besser?
SIE macht es mit Leichtigkeit?
SIE hat Erfolg?
SIE sieht besser aus?
SIE ist die „bessere“ Mutter, Business Woman, Kollegin, Frau – einfach in ALLEM?
Diese Gedanken jagen uns oft in Phasen unseres Lebens oder die Gedanken sind ein stummer Begleiter auf unserm Lebensweg. Wir sind uns dessen nicht bewusst, wie stark sie uns abhalten authentisch zu leben oder zu erziehen. Unbewusst binden wir hier Energie, die wir in unsere Projekte oder unsere Familie investieren könnten.
Warum vergleichen wir uns so oft?
Kindheit
Von klein auf werden wir verglichen schon bevor wir geboren werden. Schwangere Mütter haben einen Plan am Kühlschrank, der ihre Schwangerschaftswoche, das Wachstum des Babys und alle anderen Parameter festhalten um sie dann mit den Vorlagen, Broschüren oder Fachbüchern zu vergleichen.
Nicht nur in den Untersuchungen beim Kinderarzt danach, sondern vor allem in unserem direkten sozialen Umfeld hören wir immer wieder die Fragen: „Kann Emil schon den Kopf heben?“, „Na, schläft Marie schon durch?“, „Klappt das mit dem Stillen? Bei Angela läuft die Milch in Strömen!“. Und auch wenn wir es nicht wollen, innerlich beginnen wir dieses kleine, wunderbare Geschöpf zu vergleichen. Eine große Industrie an Sachbüchern (zum Beispiel „Oh je, ich wachse!“) befasst sich mit diesen Themen und wir tappen in die Falle. Erst langsam, dann sinken die Gedanken immer mehr ein und irgendwann, vergleichen wir mit Worten unsere Kinder. Ich erinnere mich hier an unzählige Krabbelgruppen und Spielkreise (mit 3 Kindern kommt da einiges zusammen), in denen es neben Kaffee trinken und Kinder kucken fast ausschließlich darum ging. Als ich in Elternzeit mit meinem dritten Sohn war, beobachte ich diese Zusammenkünfte neugierig und erkannt in den jungen Mütter mich selbst, wie ich vor Jahren mit meinem ersten Kind dort saß: Unsicher, ob ich es richtig machte! Nach Bestätigung und Tips dürstend, denn jeder hatte den Plan im Sack und jedes andere Kind war doch so viel „weiter“ als mein eigenes. Vor allem die konventionellen Programme triggerten mich sehr. „Jedes Kind kann schlafen lernen“ wandere von dem Nachttisch einer Mutter auf meinen Küchentisch und ich las und las, während ich vielleicht verpasste, was mein Kind mir selbst zeigen wollte. Ich verlor das Hineinspüren, die Intiution dafür, was sich für UNS richtig anfühlte.
Von allen Seiten bekam ich die besten Tips, vor allen von den Großmüttern und den Nachbarinnen. Diese waren so unterschiedlich und konträr, dass ich erleichtert war, dass meine resolute Hebamme allem einen Riegel verschob indem sie mir immer wieder sagte: „Du machst es so wie du es machst! Basta“. Und obwohl ich das schon in mir gespürt hatte, war es eine große Befreiung! Denn von nun an spürte ich, ging in Krisenzeiten in einen meditativen Zustand und „fühlte“ die Antwort. Wir machten es anders! Meine kleine Familie und ich fanden langsam, Schritt für Schritt unseren eigenen, authentischen Weg. Nun ist der Älteste in der Pubertät angekommen und ich kann für uns sagen, dass es sich richtig anfühlte und immer noch anfühlt.
Trotzdem vergleiche ich mich immer wieder! Komme vom Sportplatz oder dem Elternabend emotional aufgewühlt, weil ALLE anderen es doch besser machten. Weil das Vergleichen der Kinder einfach ein Sport der Mütter ist und sie dadurch ihren Selbstwert stärken wollen, nach Anerkennung suchen? Weil in der Gesellschaft und in den Medien so unterschiedliche Ansprüche an Mütter gestellt werden? Einmal sollen wir uns ganz auf unser Kind konzentrieren, aber trotzdem eine sexy Partnerin sein und dann auch noch unsere Karriere im Job verfolgen?
Wieso war ich in diesem Kreislauf gefangen, obwohl ich so gut reflektierte und mich eigentlich im Alltag davon bereift hatte?
Nun, meiner Mutter ging es auch so! Ihrer Mutter, meiner Großmutter sprach man sogar ab, dass sie intuitiv ihr Kind erziehen könnte. Es waren andere Zeiten und die Älteren, die Gesellschaft und in einigen Gruppen sogar die Religion gaben den Ton an, wie man zu leben und zu erziehen hatte. In familiären Frauenzirkeln war das Vergleichen das Hauptthema, Klatsch, Tratsch, Gossip – das prägt uns Frauen von je her. Als Kind kann ich mich an unzählige Feiern erinnern, an denen ich (süß, blond, gescheit) „antanzen“ musste um zu beweisen, was ich schon weiß und kann. Ich wurde verglichen mit den Cousinen, den Nachbarskindern und den Kindern der Promis aus Omas wöchentlicher Klatschpresse. Das wortgewandte „Wundermädchen“ durfte Gedichte aufsagen, Lieder darbieten und sein Zeugnis zeigen. Verglichen wurden vor allem die äußeren Werte, selten ging es um das Innere – denn das war zu eigen, zu individuell und „schräg“. So fühlte ich mich als Kind nicht „gesehen“ und begann um mich zu spüren, mich mit anderen zu vergleichen. Schwups, schleichend war ein Mechanismus, ein Muster geboren und es dauerte viele Jahre der Entfaltung des wahren Selbst, bis ich dieses los lassen konnte.
Vielleicht kennst du ähnliche Situationen aus deiner Kindheit und hörst noch die Stimmen aus der Vergangenheit, die dich verglichen haben?
Vielleicht benutzt du diese Stimmen in dir um dich selbst mit anderen zu vergleichen?
Vielleicht wurden diese Stimmen auch deine, als du anfingst deine Kinder zu vergleichen?
Und so schließt sich der Kreislauf und wir können ihm nicht entrinnen?
DOCH!!! Jetzt!!!
Denn in dem es uns auffällt, wir hin spüren und anfangen uns zu reflektieren öffnen wir eine innere Tür für Wandel und Wachstum. Wir können diese Gedanken einzeln genau ankucken und „entlarven“. Danach können wir sie umkehren und eine neue Wirklichkeit kreieren. Das ist es was wir tun auf dem Weg in unser AUTHENTISCHES LEBEN. Über die Methoden, die uns dabei unterstützen können, werde ich in den nächsten Wochen auf meinem Blog mehr berichten.
Einen kleinen Einblick, was mir geholfen hat, findest du auf der Website unter dem Menüpunkt „ÜBER“. Für mich war ein Schlüssel die Meditation und hier gibt es unzählige Varianten. Warum verrate ich jetzt kein „Rezept“?
Weil ich dich ermutigen will, deine eigene, authentische Wahrheit, deinen eigenen, authentischen Weg zu finden. Niemand läuft in deinen Schuhen, du selbst und deine Familie, ihr seid so einzigartig, dass ihr euer eigenes, wahres Selbst entfalten könnt.
Dein Weg, deine Kinder zu erziehen!
Dein Weg, deine Beziehung zu leben!
Dein Weg, dich beruflich zu entwickeln!
Gibt es denn auch einen positiven Nutzen sich zu vergleichen? Wie kann ich andere betrachten ohne Gefühle der Minderwertigkeit oder sogar des Scheiterns?

Konkurrenz & Wachstum
Wie wäre es, wenn du dir die ANDERE, die „alles besser, erfolgreicher“ macht, genauer anschaust. Vielleicht gibt es etwas, das du von ihr lernen kannst, integrieren kannst ohne Neid und Missgunst?
Wie wäre es, wenn du die ANDERE als Vorbild nehmen könntest, als Motivation, dass du das auch schaffen kannst, weil du vielleicht deine Fähigkeiten noch nicht ganz ausschöpfst?
Wie wäre es, wenn du die ANDERE ganzheitlicher betrachtest und entmystifizierst? Niemand ist in allen Bereichen seines Lebens gleich stark.
Und dann überlege deine Stärken! Deine Talente! Deine Besonderheiten, die dich zu dir selbst machen und entwickle sie. Schaffe dir ein Fundament und baue Schritt für Schritt darauf auf, von Vergleichen und der Meinung der anderen frei zu werden.
Authentizität
Wie fühlt es sich für dich an, wenn du in einem Bereich deines Lebens völlig frei bist von den Gedanken dich zu vergleichen?
- Spüre hinein, wie sich diese „freie“ Frau, Mutter fühlt!
- Schließe die Augen, atme, lege deine beiden Hände auf deinen Brustraum und spüre, das Gefühl, dass sich dort ausbreitet.
- Was wäre für dein wahres Selbst alles möglich?
- Was könntest du schaffen?
- Wie würdest du anderen Menschen begegnen?
Verweile darin und sehe eine Vision deines Lebens, wie es sich entfalten kann. Dies ist nicht die Zukunft! Es ist JETZT! Du bist schon frei! Du hälst den Schlüssel in der Hand zu deinem authentischen Leben. Du kannst vor allem den Kreislauf durchbrechen und deine Kinder authentisch erziehen, sodass sie von klein auf bestärkt werden, sich zu entfalten so wie sie sind.
Das ist ein wahres Geschenk.
Erkennst du dich wieder in meinem Text? Was sind diene Erfahrungen? Hast du Lust auf mehr Impulse zu AUTHENTISCH leben und erziehen?
Hinterlasse mir gerne ein Kommentar und lass uns unsere Erfahrungen teilen, damit wir Halt finden in einer starken Community, die uns auf dem Weg zur Entfaltung unseres wahren Selbst stärkt.
Herzlichst, Kirsten Kirsch