Jedes Jahr in der letzten Ferienwoche erwischt es uns: Der Back-to-School-Blues! Mit zwei schulpflichtigen Kindern und einer Mama als Lehrerin erwischt es uns jedes Jahr immer wieder kalt und am Wochenstart höre ich ein Seufzen nach dem anderen: „Nächste Woche ist wieder Schule!“

Ja, warum eigentlich? Ich liebe meinen Job und er fühlt sich als meine Berufung an, allerdings genießen wir die Ferien sehr intensiv und es gibt in der letzten Woche nun einmal Einiges zu organisieren.
- Schulmaterial und Schulbücher wollen organisiert werden für uns Drei!
- Für mich beginnt die Bürozeit Zuhause wieder und ich bereite mich auf meine neuen Klassen und den Stoff vor, kommuniziere mit den Teams und plane erste Termine.
Aber mitten in all dem wollen die Kinder noch das Letzte aus den Ferien quetschen, Ausflüge machen und laaaange aufbleiben abends.
Ich gerate in Panik darüber, ob wir es jemals wieder schaffen, früh zu schlafen und morgens ALLE früh aufzustehen.
Ich diskutiere mit dem Kindergartenkind, dass NIE WIEDER in den Kindergarten gehen will, sondern lieber gleich in die Schule (weil alle anderen in der Familie nun einmal zur Schule gehen). Und schon lautstark ankündigt, dass es nächste Woche mit mir in den Unterricht gehen wird, anstatt mit den „Kleinen“ abzuhängen.
Den Großen fällt ein, dass sie alle nochmals zum Friseur müssen vorher und natürlich sind ihnen ALLE Schuhe und Kleider über die Sommerferien zu klein geworden. Das stimmt wirklich bei den 3 Jungs und wir brauchen ja nicht nur Alltagskleidung, sondern auch Sportsachen und Schuhe für verschiedne Aktivitäten. Nur die Schwimmtasche ist gepackt aufgrund des heißen Wetters und täglich genutzt.

- Ausstattung richten oder besorgen, Schultaschen packen, Trinkflaschen und Brotboxen säubern, Betreuung abklären, Buskarten bereit halten, Lunch planen …
- UND dieses Jahr für ausreichend Gesichtsmasken und Aufbewahrung sorgen!
- Oh, und wo sind die Zeugnisse? Schnell noch checken, ob sie unterschrieben sind! Ach, da sind ja auch noch Infoschreiben in der Postmappe! Sowas aber auch!
Ich will natürlich noch alle Freundinnen treffen, für die ich keine Zeit in den Ferien hatte, weil die drei Jungs meine Priorität waren. Möchte so gerne noch ins Spa gehen, denn nach den Ferien mit drei Kindern alleine fühlt man sich nicht nur aufgetankt sondern ein bisschen auch leer gesaugt.
Gut, dass der Große sich auf die Schule freut, neugierig ist auf neue Fächer und seine Freunde.
Der Mittlere ist frustriert, weil er morgens in den Ferien am liebsten sofort auf sein Fahrrad steigt. Ich schlage im vor, von nun an mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren als Kompromiss.
Der Kleine wird besänftigt, weil mein neuer Stundenplan es zulässt, dass er an manchen Tagen später zum Kindergarten kann und er dann exklusive Kuschelzeit am Morgen mit Mama bekommt.
Jede Ferienzeit ist für uns ein Geschenk und wir wachsen näher zusammen und schaffen es immer besser, ein wenig mehr Leichtigkeit in unseren Schulalltag zu integrieren nach einer längeren Auszeit. Wir überlegen zusammen, was uns gut getan hat und was wir im „Alltag“ streichen oder als Ritual ausbauen wollen.

Gestrichen haben wir (Corona geschuldet) schon viele regelmäßige Termine in Vereinen und mehr Aktivitäten draußen im Wald aufgenommen. Abends war unser Ritual seit Monaten schon, ein gemeinsamer Spaziergang in dem Wäldchen neben dem Haus. Hier konnten wir überschüssige Energie ablassen und den Tag reflektieren, quatschen und los lassen. Das wollen wir auf jeden Fall beibehalten und uns einen Tag gönnen, an dem wir abends Essen bestellen anstatt zu kochen (Döner-Tag, sozusagen), vor allem dann, wenn ich selbst spät heim komme.
So gehen wir den „Berg“ an und Schritt für Schritt für einige Stunden am Tag konzentriere ich mich auf die Organisation ohne dass es uns überwältigt.
Wie sehen eure Herausforderungen zu Schulbeginn aus? Kennt ihr den „Ferien-End-Blues“ auch?
Ich freue mich, über eure Erfahrungen!
Herzlichst, Kirsten